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Zwischenstand im TELLUS-Projekt

20.02.2019

Mit frischen Gedanken zu einer leichtgängigen Integration.

Das TELLUS-Projekt, das auf die Integration von Seiteneinsteiger*innen wie etwa Migrant*innen in das Schulsystem und Berufsleben abzielt, ging an der Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach kürzlich in die Halbzeitbesprechung. Passend zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres galt es, eine Zwischenbilanz zu ziehen und sich darüber auszutauschen, inwieweit es gelungen ist, die beim Projektstart definierten Zielsetzungen zu erreichen und dem Motto der Stiftung Crespo Foundation „Menschen stark machen“ gerecht zu werden. Beim Halbjahresworkshop lag das Augenmerk darauf, zu evaluieren, bei welchen Abläufen, Arbeitsschritten und Zuständigkeiten noch Optimierungsbedarf besteht.  Zu Beginn des Workshops begrüßten Frau Stülb als Schulleiterin, die Projektreferentinnen Dr. Natalie Failla-Grahn und Gianna Wulf die Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Studierenden, die zu einer Zwischenreflexion des TELLUS-Projekts an der „Käthe“ zusammengekommen waren.

In ihrer Vorstellung erwähnte Failla-Grahn, dass ihr Spezialgebiet die Migrationsgeschichte sei, was ein besonderes Bewusstsein für die Integrationserfordernisse mit sich bringe, auf die TELLUS ausgerichtet sei. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der Crespo Foundation in Kooperation mit beruflichen Schulen, dem Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e.V., der Frankfurt University of Applied Sciences und der Goethe-Universität Frankfurt am Main; begleitet und unterstützt von der Heraeus Bildungsstiftung, der JPMorgan Chase Foundation und Starke Bande – Stiftung für Familientherapie und -hilfe. Im Anschluss an die Vorstellungsrunde durfte jede/r von seinem besonderen TELLUS-Erlebnis berichten. Der Anstoß für die Reflexion des Projektverlaufes war gemacht – zu den hervorgehobenen Ereignissen zählten die Basketball-AG, das von Kirsten Rüter betreute Fotoprojekt, die gemeinsamen Ausflüge zum Senckenberg-Museum oder auch gemeinsame Behördengänge. Exemplarisch sei die Basketball-AG, da diese gezeigt habe, wie durch Identifikation der InteA-Schülerinnen und Schüler mit den betreuenden Studierenden eine gesteigerte Motivation freigesetzt worden sei, die sich auch auf den schulischen Bereich positiv auswirke.
Die Studierenden waren sich einig, dass es ein Glücksfall sei, an der „Käthe gelandet“ zu sein. Insbesondere betonten sie, dass sie eigene Ideen haben einbringen können und ein authentischer Umgang untereinander möglich sei. Die pädagogischen Fachkräfte lobten ihrerseits die Eigeninitiative der Studierenden, durch die die Fremdheit zu den Schülerinnen und Schülern schnell aufgehoben und eine gelingende Binnendifferenzierung ermöglicht worden sei.

Die Ergebnisplakate, die dann von Lehrkräfte-, Sozialpädagogen- und Studierendenteams erarbeitet wurden, gaben einen aufschlussreichen Überblick über das Verbesserungspotential. Bedauert wurde etwa, dass man den Studierenden keine eigenständigen Unterrichtsversuche ermöglichen konnte und dass es sich schwierig gestaltet habe, einen ständigen Überblick über die aktuellen Hospitationen der Studierenden zu behalten.

Paulina Majeran, die für die Betreuung der Außenkontakte verantwortlich ist, machte sich für eine stärkere Zentralisierung und Verzahnung der Absprachen stark. Es sei wichtig, die Kommunikationskanäle vorab klar festzulegen, sodass etwa im Krankheitsfall alle Betreffenden informiert sind. Die Sozialpädagog*innen sprachen sich für eine gleichmäßigere Verteilung der Hospitationen aus und betonten die Bedeutung einer To-do-Liste. Das Lehrkräfteteam gab zu bedenken, dass ein anfänglicher Realeinblick in das Unterrichtsgeschehen für die Studierenden wertvoll gewesen wäre und man machte sich für Ganztagshospitationen bei einer Klasse stark. Für die Studierenden seien zudem eine Sensibilität für schulspezifische Besonderheiten, ein Überblick über die Laufbahn der Schülerinnen und Schüler sowie ein Verständnis für die Übergänge der Schulformen von besonderer Bedeutung. Am Ende des Halbjahresworkshops überwogen die lobenden Worte und es kann festgestellt werden, dass die Eigeninitiative, die hohe Vertrauensbasis gegenüber den Studierenden, die frischen Gedanken sowie die Dialoge auf Augenhöhe den Unterricht in den Intea-Klassen in den vergangenen Monaten belebt haben und dem TELLUS-Projekt ein positives Zwischenzeugnis an der KKS ausgestellt werden kann.

Man war sich einig, dass die Teilnahme an dem Projekt insbesondere für die Studierenden und ihre persönliche Entwicklung sehr bereichernd sei und es wurde seitens der Projektreferentinnen angemerkt, dass die Bewerbung für Studierende, die eine Teilnahme im nächsten Schuljahr anstreben, unter https://www.crespo-foundation….​ möglich sei.

Martin Schleich