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Umweltschutz und Digitalisierung gehen Hand in Hand

 29.11.2020

Stylo-Masken aus T-Shirts und Recycling-Fleece-Kleidung – Nachhaltigkeitsclous wie diese, die zuletzt in aller Munde waren, sind nun weniger präsent. Wie schnell die Gedanken der Menschen durch neue Themen bestimmt werden, zeigt sich während der Pandemie. Aufgrund der Corona-Maßnahmen sind manche Umweltschutz-Initiativen schwer realisierbar – eine Herausforderung, aber kein Hindernis, beschließt eine engagierte Klasse der Käthe-Kollwitz-Schule – ihr Credo: „Umweltpädagogik 2.0“. Das Projekt, das zu einem Dialog über umweltbewusste Erziehung in Kitas anregt, ist ein Paradebeispiel dafür, wie man Umweltschutz fördern und dabei umsichtig mit der Corona-Pandemie umgehen kann.

Welchen „Raum“ die Corona-Maßnahmen für eine Umweltschutz-Initiative lassen, beschäftigte die 12SOZ3 vorab: „Wenn wir in der Schule den direkten Dialog mit anderen Klassen nicht führen können, da Klassen sich nicht mischen sollen, wie können wir dann zum Umdenken anregen und auf die Bedeutung von richtiger Müllentsorgung und Recycling aufmerksam machen?“ Die Lösung war ebenso simpel wie eindrucksvoll, jetzt, da das sanierte Käthe-Gebäude Smartboards und Webcams bietet, warum nicht Digitalisierung aktiv „leben“ und bei anderen Fachklassen per Video-Chat vorbeischauen. Warum nicht ein Video drehen, das durch andere pädagogische Fachklassen geht, Denkanstöße für den Umweltschutz gibt und dafür inspiriert, Kindern in Kitas passende Lern- und Spielangebote zu machen. Dieses basiert auf einer Umfrage der Klasse, die aufzeigt, dass der Umgang mit Müll bei vielen Menschen für Unwohlsein sorgt. Der zehnminütige Film inspiriert dafür, wie man Materialien wie Plastik, Papier, Lebensmittel, Glas, Biomüll und Kleidung weiterverwerten kann, er informiert über das Ausmaß und die Gründe von Lebensmittelverschwendung und motiviert die Zuschauer*innen, bei getragener Kleidung auf Second-Hand zu setzen – quasi eine Win-Win-Situation. Eine Idee der Klasse ist auch, stylische Mund-Nasen-Bedeckungen aus alten T-Shirts zu schneidern – ein Sinnbild für einen Weg, Corona-Verantwortungsbewusstsein und Umweltschutz zu verbinden.

 

In manchen Zeiten braucht es großes Engagement und beim Umweltschutz sollten große Schritte gemacht werden – doch maßgeblich sind letztlich viele kleine Schritte – einen solchen Schritt hat die 12Soz3 gemacht. Sie hat ein Zeichen für den Umweltschutz gesetzt und somit deutlich gemacht, dass die „Käthe“ das Label Umweltschule nicht nur auf dem Türschild trägt – um die Worte des Pazifisten Mahatma Ghandi zu leihen: „Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen.“

Martin Schleich